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Eigenleistung

Geld sparen mit der Muskelhypothek

Für die meisten Bauherren ist der Traum vom Eigenheim mit einer großen finanziellen Belastung verbunden. Nicht immer ist ein großer Anteil an Eigenkapital vorhanden und die Wahl der richtigen Finanzierung bereitet Schwierigkeiten. Viele Bauherren entscheiden sich dazu, beim Hausbau selbst mitzuarbeiten, um die Baukosten zu reduzieren. Wir erklären was bei der sogenannten Muskelhypothek zu beachten ist und wie viel Geld gespart werden kann.

Wo kann man Baukosten senken?

Nicht jeder Bauherr ist ein geübter Heimwerker, allerdings gibt es Arbeiten, die nur wenige Fachkenntnisse erfordern. Bevor die Bauarbeiten an Ihrem Massivhaus beginnen können, sollte daher gut überlegt werden, welche Leistungen übernommen werden können. Vor allem Maler- und Tapezierarbeiten werden oft selbst erledigt. Das Verlegen von Bodenbelägen, Fliesen und Teppichen, sowie der trockene Innenausbau bieten sich an. Auch bei Außenanlagen können Eigenleistungen eingebracht werden. Terrasse, Garten, Wege und Zäune lassen sich selbst anlegen.

Arbeiten, die von Handwerkern aus verschiedenen Fachbereichen zusammen erledigt werden, erfordern oft Koordination und Fachwissen. Wenn Probleme auftreten kann es hier schnell zu Bauverzögerungen kommen, da man auf die gegenseitige Arbeit angewiesen ist. Das Einsetzen von Fenstern, sowie die Installation der Elektrik und Sanitäranlagen sollten Experten überlassen werden. Hier besteht ein Risiko für Mängel und Beschädigungen, sowie Verletzungsgefahr.

Baukosten

Wie viel Geld kann man durch Eigenleistung sparen?

Durch Eigenleistung eingesparte Kosten sollten auf keinen Fall zu hoch angesetzt werden. Als Faustregel gilt, dass fünf bis zehn Prozent der Baukosten durch Eigenleistung gedeckt werden können. Verschiedene Kreditinstitute setzen Grenzen für den Anteil an Eigenleistung. Es kann sich sowohl um einen festen Prozentsatz, als auch um einen zulässigen Maximalbetrag handeln. Es ist empfehlenswert sich direkt bei dem jeweiligen Kreditinstitut über Eigenleistungen zu informieren.

Mögliche Überlastung bei den Bauarbeiten sind unbedingt zu vermeiden. Verzögerung führen zu einem Verlust von wertvoller Zeit und verursachen zusätzliche Kosten. Bauherren können im Durchschnitt die Hälfte bis zwei Drittel der Arbeit verrichten, die ein geübter Handwerker innerhalb des gleichen Zeitraums bewältigt. Gerade bei gleichzeitiger Berufstätigkeit haben viele Bauherren bei 20 Stunden zusätzlicher Arbeitszeit pro Woche die Grenze der Belastbarkeit erreicht.

Eigenleistung

Risiken vermeiden - Eigenleistung realistisch abschätzen

Um Risiken zu vermeiden, sollten die eigenen Fähigkeiten und vor allem die benötigte Zeit realistisch abgeschätzt werden. Oft werden auf Grund von mangelnden Fachkenntnissen Mängel verursacht, die in der Zukunft zu erheblichen Zusatzkosten führen. Fehler bei der Wärmeisolierung resultieren beispielsweise in unnötigen Verlusten von Heizwärme und hohen Heizkosten. Die notwendigen Ausbesserungen müssen wiederum von Profis übernommen werden und sind mit zusätzlichen Kosten und Bauarbeiten verbunden.

Ein weiterer Faktor ist der Verbrauch von Baumaterial. Mangelnde Erfahrung bei handwerklichen Arbeiten führen zu einem hohem Verbrauch von Werkstoffen, wodurch die Materialkosten leicht in die Höhe schnellen können. Professionelle Bauunternehmen erhalten spezielle Mengenrabatte und sind weniger stark auf die Ausgaben für Baumaterial angewiesen. Für Privatkunden sind diese Vergünstigungen nicht zugänglich. Wenn notwendige Maschinen und Werkzeuge nicht vorhanden ist, müssen diese außerdem kostenpflichtig geliehen werden.

Zusatzkosten

Rechtliche Absicherung und Haftung

Wenn bei den Arbeiten zusätzliche Hilfe in Anspruch genommen wird, ist eine rechtliche Absicherung aller Teilnehmer unumgänglich. Für jeden Mitarbeiter muss eine Bauhelferversicherung abgeschlossen werden, um das Risiko von Unfällen und Verletzungen während der Bauarbeiten abzudecken. Je nach Region fallen zwischen 1,67 € und 2,09 € pro Stunde als zusätzliche Kosten an. Eine Anmeldung aller Helfer bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) ist Pflicht. Die ist auch dann notwendig, wenn unentgeltlich gearbeitet wird.

Weiterhin sollte man bedenken, dass Bauherren für Mängel, welche durch Eigenleistung verursacht wurden, selbst haften. Wenn eine fehlerhafte Leistung durch den Bauherren übernommen und weitergeführt wird, haftet der ursprüngliche Verursacher in den meisten Fällen nicht mehr. Ausbesserungsarbeiten sind teuer und können zu einer echten Kostenfalle werden. Es empfiehlt sich die verrichteten Arbeiten von einem Fachmann überprüfen zu lassen, um diese zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Haftung